Aufarbeitung eines Kranes

Als Einsatzort dieses Kranes ist das Bw Glösaer Str. in Chemnitz (Bw-Hbf. Chemnitz) bekannt. Hier wurde er für das Ausheben der Lokachsen bzw. Achsgetriebe aus der Achssenke genutzt. Der bewegliche Kran war erforderlich, da über der Achssenke kein geeignetes, verfahrbares Hebezeug installiert war.

Der Kran im Bw Chemnitz Hbf. Foto: Archiv Sächsisches Eisenbahnmuseum
Der Zustand vor der Aufarbeitung. Foto: Maximilian Thieme

Dieser Kran ist eine Zusammenfügung von Bauteilen, deren Verwendungszweck sehr unterschiedlich war. Das Untergestell entstammt aus einem abgerüsteten Eilzugwagendrehgestell mit verschiedenen Aufbauten zur Aufnahme der Kransäule sowie Stabilisierungselementen, Pufferbohlen und den beiden Arbeits- bzw. Bedienflächen. Die Drehgestellfedern wurden mittels Schienenprofilstücke blockiert.

Die Aufbauten sind vermutlich von einem Säulendrehkran mit Handkurbelautomat für das Heben und Senken der Lasten. Die Drehfähigkeit des Auslegers ist durch den oberen und unteren beweglichen Balken bzw. des Rondells mechanisch gegeben. Diese Teile waren wahrscheinlich auf einem Betonsockel installiert. Als Hersteller dieser Teile gilt die Fa. C. Herm. Findeisen, Chemnitz – Gablenz – Spezial-Fabrik für Aufzüge und Krane. Alle Elemente für den Auslegearm und die Gegenseite zur Aufnahme des Gewichtskasten (fest verbaut) sind steckbar montiert und mit Splinttechnik gesichert. Zur Stabilisierung der Tragfähigkeit wurden später noch Zusatzgewichte am Rücken angebracht.

Das Drehgestell während der Aufaurbeitung. Foto: Hans-Peter Rieß

Dieser Kran wurde in der vorgefundenen Bauweise und Farbgebung restauriert. Der zeitliche Aufwand betrug ca. 1050 Arbeitsstunden. Diese Ausarbeitung entspricht nur dem Wissensstand der ehrenamtlichen Mitarbeiter des SEM e. V. Chemnitz-Hilbersdorf, welche an der Aufarbeitung des Kranes mitgewirkt haben. Im Rahmen des Schauplatzes Eisenbahn wird das Objekt ausgestellt.

1. Präsentation auf der Hobbymesse 2025 in Leipzig. Foto: Maximilian Thieme

Text: Achim Zipfel