Archiv der Kategorie: Aktuelles

Gleisbau

In den letzten Wochen und Monaten wurden wieder intensiv Schwellen ausgetauscht, um unsere Gleisanlagen zukunftsfähig zu machen. Besonderer Fokus lag auf der Gleiskreuzung am Überweg neben dem Kohlehochbunker.

Knapp über hundert Schwellen wurden dabei ersetzt und die Gleiskreuzung erhielt ein neues Herzstück. Die abschließenden Schritte zur Wiedereröffnung des Überwegs sind bereits in den kommenden Tagen geplant. Dabei wird nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Begehbarkeit des Überwegs wiederhergestellt, um eine sichere und komfortable Nutzung für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Neuzugang im Sächsischen Eisenbahnmuseum: Historische Lok kehrt zurück nach Chemnitz

Das Sächsische Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf e.V. konnte am 25. Januar 2024 eine weitere historische Lokomotive in seine Sammlung aufnehmen. Mit der Ankunft der 98 7056, auch bekannt als 1431 Hegel, kehrt ein faszinierendes Kapitel sächsischer Eisenbahngeschichte zurück nach Chemnitz.

Die im Jahr 1886 von der Sächsischen Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann AG in Chemnitz gefertigte Lokomotive war ursprünglich im Dienst der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn tätig und präsentiert sich heute noch in den authentischen Farben dieser Ära. Nach ihrer Zeit im Dienst der Deutschen Reichsbahn wurde die Lok im Jahr 1967 außer Betrieb genommen.

Die darauffolgenden Jahre verbrachte die Lokomotive als Exponat in der Dauerausstellung des Verkehrsmuseums Dresden, ehe sie schließlich im Museumsdepot im ehemaligen BW Dresden-Altstadt untergebracht wurde. Mit ihrer Überführung in das Sächsische Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf kehrt dieses geschichtsträchtige Fahrzeug nun in seine Heimatstadt zurück.

Ab der kommenden Saison wird die Lokomotive wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein und den Besuchern einen Einblick in die Welt der sächsischen Eisenbahngeschichte bieten.

Erste Schritte auf dem Weg zur Hauptuntersuchung

Nachdem im November 2023 die Fristen unserer Dampflok 50 3648 ausliefen, konnten in den vergangenen Monaten bereits einige vorbereitende Arbeiten zur Hauptuntersuchung begonnen werden.

Nach dem vorläufigen Einsatzende begannen zunächst die Arbeiten im Führerhaus. Armaturen und Anbauteile konnten bereits abgebaut und für eine spätere Aufarbeitung eingelagert werden.

Weiter gingen die Arbeiten am Kessel, der im Zuge der bei bevorstehender Aufarbeitung getauscht werden soll. Hierfür wurden am Bestandskessel viele Anbauteile, wie Rohrleitungen, Anstellventile demontiert. Dabei wurde auch die Konservierung der Luft- und Speisepumpe der Maschine vorgenommen. Im Kesselinneren startete die Demontage der Überhitzerelemente. Diese, mehrfach gebogenen, Rohrleitungen befinden sich in den Rauchrohren der Lokomotive und überhitzen den im Betrieb den gesättigten Dampf aus dem Kessel auf bis zu 400 Grad. Hierdurch verbessert sich bei den sogenannten Heißdampflokomotiven der Wirkungsgrad deutlich.

Unterstützen Sie uns dabei, die historische Dampflokomotive 50 3648-8 wieder auf die Schienen zu bringen!

Neue Stehbolzen für die Lokomotive

Was sind Stehbolzen?

Ohne besondere Verankerung würden die ebenen Wandflächen der Feuerbüchse und des Stehkessels dem Kesseldruck nicht standhalten und ausbeulen. Die Kräfte, die durch den Dampfdruck auf Stehkessel und Feuerbüchswänden einwirken, werden durch eine Vielzahl von Stehbolzen, Deckenstehbolzen und Queranker stabilisiert.

Warum müssen Stehbolzen gewechselt werden?

Stehbolzen sind von Wasser umspüllt, daher sind sie sehr anfällig für Korrossion. Durch anheizen und erkalten vom Dampfkessel sind Stehbolzen, Deckenstehbolzen und Queranker einer stetigen thermischen Belastung ausgesetzt. Dies führt zu einen hohen Verschleiß.

Mit dem symbolischen Kauf eines Stehbolzen, zum Preis von 20 €, unterstützen Sie die Erhaltung der Dampflok 50 3648-8. Als kleines Dankeschön erhalten Sie von uns eine Spendenurkunde.

Spendenkonto:

Sächsisches Eisenbahnmuseum e.V.
Sparkasse Chemnitz
IBAN: DE63 8705 0000 4000 5036 48
Verwendungszweck: HU503648
 – Stehbolzen – Anschrift

Feuer, Dampf & Lichterglanz

In der Zeit zwischen den Jahren sind die Nächte lang, und auch die kurzen Tage geben nur noch wenig Licht. Es ist die Zeit von Geistern und Dämonen. Der Sage nach, halten nur Rauch und Licht die bösen unter den Geistern fern.Erleben Sie den Schauplatz Eisenbahn zur Rauhnacht als ganz besonderen Ort. Feuer, Dampf und Licht bieten neue Perspektiven und setzen bislang unbekannte Akzente. Nach dem Weihnachtsfest lädt der Schauplatz Eisenbahn zu einem kleinen nachweihnachtlichen Markttreiben ein. Nun wo die Anspannung vorbei und die Familie vielleicht noch vollständig zusammengekommen ist, bieten wir die letzte Gelegenheit des Jahres, unser Haus zu besuchen. Wir öffnen unser Rundhaus, präsentieren unsere Modellbahnanlage und bieten Ihnen eine winterliche Fahrt mit der Feldbahn.

Rauhnacht am Schauplatz Eisenbahn

28. Dezember 2023, 15:30 Uhr bis 20:00 Uhr
Eingang an den Rundhäusern (An der Dresdner Bahnlinie 130c)

Zwei neue Wagen für den Hilbersdorfer Museumszug

Eines der Aushängeschilder des Vereins Sächsisches Eisenbahnmuseum e. V. in Chemnitz-Hilbersdorf sind die historischen Sonderfahrten, die der Verein verteilt über das Jahr veranstaltet. Diese Fahrten wären ohne den vereinseigenen Museumszug nicht möglich. Der Museumszug besteht aus fünf Wagen, darunter einem Speisewagen und vier Sitzwagen. Die Wagen stammen allesamt aus den 1970er Jahren und sind typische Nahverkehrswagen aus DDR-Zeiten. Im Fachjargon tragen sie die Bezeichnung „Bghw“.

Seit Mitte Dezember sind nun zwei weitere Wagen des Zuges wieder einsatzfähig. Der erneuten Zulassung der Fahrzeuge ging eine sehr umfangreiche Aufarbeitung voraus, welche zu wesentlichen Teilen durch die ehrenamtlichen Mitlieder des Vereins abgedeckt wurde.


Der aufgearbeitete und neu lackierte Sitzwagen mit der Nummer 548 [Foto: Johnny Ullmann]

Die Aufarbeitung dieser historischen Wagen ist in der heutigen Zeit eine große Herausforderung, da viele Teile nicht mehr gefertigt werden und auch das Wissen über die Aufarbeitung von Spezialteilen zusehends abnimmt.

Trotz dessen wurden in den vergangenen Jahren an beiden Wagen die Drehgestelle inkl. der bremstechnischen Ausrüstung komplett überprüft und instandgesetzt. Hinzu kamen diverse technische Untersuchungen, wie z. B. die Ultraschall-untersuchungen der Zughaken, welche zusammen mit der Schraubenkupplung die Verbindung zwischen verschiedenen Wagen sicherstellen. Neben der Erneuerung der Elektrik mit Beleuchtung und Beschallungsanlage, erfolgte auch die Aufarbeitung der Achsgeneratoren, die im Betrieb den Strom für die Wagen erzeugen. Im Innenbereich wurde die Sitzpolster nach historischem Vorbild erneuert und für den Einsatz in den nächsten Jahren fit gemacht.


Blick in den Innenraum – ältere erinnern sich noch an die früher getrennten Raucher- und Nichtraucher-Bereiche [Foto: Johnny Ullmann]

Der am meisten sichtbare Teil der Aufarbeitung ist am Sitzwagen sicherlich die Neulackierung gewesen. Die letzte Lackierung stammte aus dem Jahr 2004 und war dementsprechend durch äußere Witterungseinflüsse stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Im Speisewagen stand derweil eine intensive Aufarbeitung der Drehgestelle sowie der Federung des Wagens auf der Agenda. Dies wurde zu Großteilen im Instandhaltungswerk Delitzsch erledigt. Im Innenraum konzertierten sich die Arbeiten auf den eingebauten Küchenbereich. Dieser wurde den aktuellen Standard angepasst, sodass hier zukünftig wieder für Fahrgäste gekocht werden kann.


Der wieder in Betrieb genommene Speisewagen. Er wurde als Sonderanfertigung für unseren Verein bereits 2004 umgebaut und trägt deshalb auch nicht, das sonst so bekannte, Mitropa-Rot. [Foto: Johnny Ullmann]

Beide Wagen ergänzen nun, den wieder aus fünf Wagen bestehenden, betriebsfähigen Museumszug. Für 2024 haben wir hierfür bereits das Fahrtenprogramm veröffentlicht und die Fahrten sind auch buchbar: www.sem-chemnitz.de

An dieser Stelle möchten wir allen Vereinsmitgliedern, Helfern und Unterstützern die an den Projekten zur Wiederinbetriebnahme beteiligt waren und ihr Herzblut sowie ihre Freizeit in diese Projekte investiert haben auf das herzlichste danken und sie für den nun begangene Schritt der Inbetriebnahme beglückwünschen.

Der Kalender 2024 ist da

Kommende Woche wird er da sein, unser A3-Jahreskalender für 2024. Solltet ihr noch ein schönes Geschenk suchen, dann könnt ihr den Kalender in den kommenden Tagen am Schauplatz Eisenbahn (info@schauplatz-eisenbahn.de) erwerben. Auch zu unserer Rauhnacht am 28. Dezember 2023, von 15:00 bis 20:00 bieten wir den Kalender für 12 € an. Aufgrund des hohen Portos können wir leider keinen Versand anbieten.

Dampflok 50 3648-8 – Wie geht es weiter nach dem Fristablauf?

Am 28. und 29. Oktober dieses Jahres hatte unsere Museumsdampflok 50 3648 ihre letzten Einsätze. Zu ihren Ehren fanden zwei Abschiedsfahrten statt, bei denen wir über 700 Fahrgäste begrüßen durften. In einer Feierstunde mit Kapelle und Lichtshow verabschiedete sich die Lok am Sonntag, den 29. Oktober 2023 schlussendlich mit einem langen Pfiff und unter den Augen von knapp 200 Eisenbahnfreunden in die bevorstehende Hauptuntersuchung.

Nur wenige Tage später, am 02. November erloschen dann um 23:59 endgültig alle Fristen, sodass die Lok vorerst in Chemnitz-Hilbersdorf am Schauplatz Eisenbahn als nicht betriebsfähige Museumslok untergestellt ist. Doch wie geht es nun weiter mit der Lok?

Erste Schritte zur Wiederinbetriebnahme

Bereits seit Anfang des Jahres sammelt unser Verein über verschiedene Plattformen Spenden für die bevorstehende Wiederinbetriebnahme der Lok, so z.B. im Frühjahr über das Crowdfunding Programm 99-Funken der Sparkasse Chemnitz oder die vereinseigene „Teilepatenschaft“. Hierbei übernimmt jeder Spender die Patenschaft für die Aufarbeiten eines bestimmten Bauteils. Über 70.000 Euro an Spenden durch diese Aktionen bereits gesammelt werden, wofür wir uns bei allen Spendern herzlichst bedanken möchten. Insgesamt rechnet unser Verein mit Kosten in Höhe von 650.000 Euro für die Wiederinbetriebnahme der Lok.

Ein ganz wichtigerer Schritt konnte im Rahmen der Verabschiedung der Lok nun verkündet werden. Das Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) überreichte dem Verein einen Förderbescheid über rund 400.000 Euro. Dieses Geld ist zweckgebunden für die Aufarbeitung eines Ersatzkessels, der den aktuell auf der Lok verbauten Kessel ersetzen soll. Durch diese Zuwendung des Freistaates ist es nun möglich zeitnah die Ertüchtigung des Ersatzkessels in Auftrag zu geben. Hierbei müssen Rohrwände, Stehbolzen, der komplette Rohsatzsatz sowie die Rauchkammer samt Mischvorwärmer komplett erneuert werden. Erste Arbeiten laufen bereits an, denn der Ersatzkessel konnte vor wenigen Wochen von Hilbersdorf in die Fachwerkstatt der RVE in Marienberg überführt werden.

Weiterhin Unterstützung nötig

Trotz Förderung des Freistaates ist der Verein jedoch weiterhin auf Spenden und Sponsoren angewiesen. So muss auf Basis der aktuellen Förderrichtlinien rund die hälfte der Summe durch den Verein selbst aufgebracht werden. Zudem stehen nach der Revision des Kessels noch weitere Arbeiten an der Lok an. Hierbei geht es vorwiegend um die Aufarbeitung des Tenders sowie die Überarbeitung des Fahrwerkes der Lok. Für diese Arbeiten, die zu einem späteren Zeitpunkt begonnen werden sollen, veranschlagt der Verein nochmals rund 250.000 Euro.

Nicht zuletzt sind neben der finanziellen Zuwendung auch die personellen Ressourcen ein wichtiger Punkt. Die Vereinsarbeit, zu der auch die Aufarbeitung und Wiederinbetriebnahme von 50 3648 gehört, wird in ehrenamtlich geleistet. Hierfür suchen wir jederzeit tatkräftige Unterstützung in Form von Mitgliedern. Einzige Voraussetzung – Lust auf die Arbeit mit historischer Technik!

Verabschiedung Dampflok 50 3648-8

Am Samstag, den 28. Oktober 2023 stand nochmal eine große Abschiedsfahrt über die Strecken des Westerzgebirges auf dem Plan. Von Chemnitz verlief die Fahrt durch das Zwönitztal nach Aue, weiter über Schwarzenberg nach Johanngeorgenstadt. Nach einer Scheineinfahrt ging es zurück bis Schwarzenberg, um dann weiter über die Erzgebirgische Aussichtsbahn nach Annaberg-Buchholz und Cranzahl zu fahren. In Markersbach fand zudem eine Scheinfahrt über das Markersbacher Viadukt statt, so dass die Fahrgäste selbst die steigungsreiche Anfahrt zum Viadukt als auch die Überfahrt des Zuges über das Viadukt von außen bestaunen konnten. In Cranzahl gab es als letzten Tageshöhepunkt eine Parallelausfahrt mit der Fichtelbergbahn.

Die Allerletzte Fahrt fand dann am Sonntag, den 29. Oktober über Stollberg nach Glauchau und zurück statt. Danach wurde die Lok feierlich am Schauplatz Eisenbahn auf der Drehscheibe verabschiedet. Vorher posierten die langjährigen Personale für ein Gruppenfoto vor ihrer Lok. Unter musikalischer Begleitung der Musikkapelle des Freiberger Karnevalsverein drehte die Lok noch einige Ehrenrunden auf der Drehscheibe, bevor Sie ihren Platz im Tor 6 des Rundhauses einnahm. Der Vereinsvorsitzende Jörg Bauersachs hielt eine Rede zum Fortgang der Hauptuntersuchung und ehrte einige Vereinsmitglieder für ihre kontinuierliche Arbeit an der Lokomotive. Als weitere Einlage gab es eine Lasershow. Um 17.15 Uhr verabschiedete sich die Lok mit einem langgezogenen Pfiff und unter musikalischer Begleitung mit dem bekannten erzgebirgischen Volkslied von Anton Günther „’s ist Feieromd“ ins Rundhaus. Viele Eisenbahnfreunde sind noch einmal gekommen, um diesem Moment beizuwohnen.