Archiv der Kategorie: Aktuelles

Neuzugang bei der Feldbahn

In den vergangenen Wochen konnte die Feldbahnsammlung im Sächsischen Eisenbahnmuseum e. V. erneut Zuwachs erhalten.

Aus einer privaten Sammlung konnten drei Diesellokomotiven übernommen werden, die zum einen typisch für die Region waren und zum anderen bisherige Lücken im musealen Bestand schließen. Alle Fahrzeuge haben eine Spurweite von 600 mm und können somit frei auf unserer Feldbahnschauanlage eingesetzt werden.

Genau handelt sich dabei um eine Lokomotive der Firma Orenstein und Koppel vom Typ RL 1a, eine Lokomotive der Firma Jung vom Typ ZL 114 und einen Triebwagen aus der Produktion der Firma Gmeinder vom Typ „Meco“. Letzteres Fahrzeug ist eines der letzten noch erhaltenen Exemplare und war viele Jahre in einer Ziegelei im östlichen Frankreich im Einsatz. Baugleiche Fahrzeuge kamen jedoch nachweislich auch in sächsischen Ziegeleien – so z.B. in Limbach-Oberfrohna – zum Einsatz. Alle drei Fahrzeuge werden fortan in der Dauerausstellung präsentiert und können während der Öffnungszeiten immer samstags und sonntags besichtigt werden.

Ein neuer Wagen für unseren Museumszug!

Vor wenigen Wochen konnte der Bghw-Wagen 75 80 2811 025-5 vom Erfurter Bahnservice GmbH übernommen werden. Der Wagen, der 1977 in Halberstadt gebaut wurde, wird zukünftig unseren Museumszug ergänzen.


Die Bghw-Wagen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn (DR) sind Personenwagen, die in den 1960er und 1970er Jahren gebaut wurden. Sie boten moderne und komfortable Abteile der 2. Klasse
mit vier Sitzplätzen pro Abteil. Technisch ausgestattet mit Drehgestellen, waren sie für höhere Geschwindigkeiten und eine ruhigere Fahrt geeignet. Diese Wagen spielten eine wichtige Rolle im
Personenverkehr der DDR. Sie hatten eine Länge von etwa 18,7 Metern und eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120
km/h. Heute sind sie oft in Museen und bei historischen Eisenbahnvereinen zu finden.


Zusätzlich hat die Diesellok 131 060 einen neuen Besitzer gefunden. Sie ist in den Bestand der Erfurter Bahnservice GmbH übergegangen.

Wir wünschen der EBS viel Spaß und Erfolg mit der 131
060!

31. Heizhausfest – 60 Jahre Diesellokomotive BR V100

Die Diesellokomotive der Baureihe V100 der ehemaligen Deutschen Reichsbahn der DDR ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Diesellokomotiven der deutschen Eisenbahngeschichte. Die Entwicklung dieser Lokomotive begann in den 1960er Jahren, um die veralteten Dampflokomotiven zu ersetzen und den steigenden Anforderungen des Schienenverkehrs gerecht zu werden.

Die V100 wurde von der Lokomotivfabrik LKM (Lokomotivbau Karl Marx) in Potsdam-Babelsberg entwickelt und später bei LEW Hennigsdorf gebaut. Die erste Prototypenlokomotive, die als V100.0 bezeichnet wurde, kam 1964 auf die Schienen. Die Serienproduktion begann 1968. Die Lokomotiven dieser Baureihe wurden sowohl für den Personen- als auch für den Güterzugdienst konzipiert und erwiesen sich als äußerst vielseitig und zuverlässig.

Foto: J.Ullmann

Die V100 besitzt einen Dieselmotor des Typs 12 KVD 18/21 AL-4, der eine Leistung von 1000 PS (735 kW) liefert. Die Lokomotive hat eine Achsfolge B’B‘, was bedeutet, dass sie zwei Drehgestelle mit jeweils zwei angetriebenen Achsen hat. Diese Konstruktion gewährleistet eine gute Gewichtsverteilung und ermöglicht den Einsatz auf Nebenstrecken mit schwächerem Oberbau. Die Höchstgeschwindigkeit der V100 liegt bei 100 km/h.

Die V100 wurde hauptsächlich im mittleren und leichten Streckendienst eingesetzt. Sie war sowohl im Personenverkehr auf Nebenstrecken als auch im Güterverkehr sehr verbreitet. Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und ihrer einfachen Wartung war sie bei den Bahnbetriebswerken sehr beliebt.

In den 1970er und 1980er Jahren war die V100 aus dem Eisenbahnbetrieb der DDR nicht mehr wegzudenken.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Baureihe V100 in die Baureihe 201 (für V100.0) und 202 (für V100.1) umnummeriert. Letztere wurde mit einem stärkeren Motor ausgestattet, um eine höhere Leistung von 1200 PS (883 kW) zu erreichen.

Auch nach der Wende und der Eingliederung der Deutschen Reichsbahn in die Deutsche Bahn AG blieb die V100 weiterhin im Einsatz. Viele der Lokomotiven wurden modernisiert und an private Eisenbahnunternehmen verkauft, wo sie teilweise noch heute im Einsatz sind. Die robuste Konstruktion und die einfache Technik machen die V100 auch im modernen Eisenbahnbetrieb noch nützlich.

Feiern Sie mit uns ein Besonderes Jubiläum!

Rückblick auf unsere Osterfahrt

Am Ostersonntag (31. März) fand die Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde e.V. Schwarzenberg mit 50 3616 und 345 137 statt.

Die Fahrt begann in Schwarzenberg. Nach der Fahrt durch das Zwönitztal wurde der Schwarzenberger Zugteil im Chemnitzer Hbf. um den Teil des SEM ergänzt. Mit 10 Wagen ging es weiter durch das Zschopautal bis Wolkenstein. Hier hatten die Fahrgäste die Möglichkeit, an einer geführten Osterwanderung nach Thermalbad Wiesenbad teilzunehmen oder den Ort Wolkenstein zu besichtigen. Die Fahrt verlief anschließend über Annaberg-Buchholz und Schlettau nach Schwarzenberg ins dortige Eisenbahnmuseum. Am Abend erfolgte dann die Rückfahrt nach Chemnitz.

Der vereinigte Sonderzug passiert kurz nach der Abfahrt im Chemnitzer Hauptbahnhof das Museumsgelände des Schauplatz Eisenbahn. Foto: Falko Schubert

Rückblick auf die Sonderfahrt am 9. März 2024

Am 9. März 2024 ging es mit den Kollegen des Vereins IG Traditionslok 58 3047 e. V. aus Glauchau auf eine Sonderfahrt entlang des Erzgebirges. Ursprünglich war die Tour als Rundfahrt um das Erzgebirge auf deutscher und tschechischer Seite geplant. Die Rückfahrt entlang der Südseite des Erzgebirges konnte aufgrund von Baustellenaktivitäten und einer Streckensperrung im Elbtal jedoch leider nicht realisiert werden, weshalb wir uns bereits zeitnah für Chomutov als neuen Zielbahnhof entschieden hatten. Zum Einsatz kam die Glauchauer 23 1097, welche an diesem Tag den aus sechs Wagen bestehenden Sonderzug anführte. Trotz aller Widrigkeiten sowie eines ungeplanten längeren Aufenthaltes auf freier Strecke aufgrund von Bäumen im Gleis konnten wir die Fahrt am späten Abend wieder in Dresden beenden.

Die 23 1097 erklimmt die Höhen des Vogtlandes in der Steigung vor Bad Brambach. Foto: Johnny Ullmann

Eine „Neue“, „Alte“ betriebsfähige Museumslokomotive

Der Verein Sächsische Eisenbahnmuseum e. V. hat mit der seit kurzem wieder betriebsfähigen Diesellokomotive 345 137-4 (Baureihe V 60) eine weitere Kultlokomotive aus Reichbahnzeiten in seinen Bestand aufgenommen. Die Geschichte dieser dieselhydraulischen Diesellok begann 1981. Nach der Produktion beim Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ (kurz: LEW) in Hennigsdorf, erfolgte die Indienststellung beim Bw Magdeburg. Ursprünglich für den mittelschweren Rangerdienst konzipiert, fand sie ihr Haupteinsatzgebiet in den Rangierbahnhöfen von Sachsen-Anhalt sowie auch im Bauzugdienst.

Nach der Wiedervereinigung verkehrte die Lok bei DB Cargo bis zu ihrer Ausmusterung im Bw Halle G im Jahr 2003. Danach übernahmen verschiedene private Eisenbahnverkehrsunternehmen – zuletzt SKL Umschlagservice Magdeburg GmbH – diese Lokomotive, bis sie schließlich Anfang 2023 ihren Weg in die Sammlung des Vereins fand. Im Bahnbetriebswerk Glauchau wurde anschließend eine umfassende Hauptuntersuchung gemäß EBO §32 durchgeführt. Dabei wurden die Luftbehälter geprüft, teilweise sogar ausgetauscht. Die Radsätze wurden einer Ultraschallprüfung unterzogen und erhielten eine Reprofilierung. Die Zug- und Stoßeinrichtung wurde überprüft und der Motor durchlief eine vollständige Überholung.

Abschließend erhielt die Lokomotive eine neue Lackierung im typischen orange, die ihr äußeres Erscheinungsbild wieder in voller Pracht erstrahlen lässt. Diese Restaurationsarbeiten tragen nicht nur dazu bei, die historische Bedeutung der Lokomotive zu bewahren, sondern stellen auch sicher, dass sie für kommende Generationen in bestmöglichem Zustand erhalten bleibt. Die 345 137-4 ist nun bereit, nicht nur für kommerzielle Einsätze, sondern steht auch für den Museumsbetrieb zur Verfügung.

Am Schauplatz Eisenbahn in Chemnitz-Hilbersdorf ist derweil auch noch eine weitere Lok der Baureihe V 60 beheimatet. Die V60 1120 entstammt jedoch einer wesentlich früheren Bauserie und wurde noch beim Lokomotivbau „Karl-Marx“ in Berlin-Babelsberg gebaut.

Gleisbau

In den letzten Wochen und Monaten wurden wieder intensiv Schwellen ausgetauscht, um unsere Gleisanlagen zukunftsfähig zu machen. Besonderer Fokus lag auf der Gleiskreuzung am Überweg neben dem Kohlehochbunker.

Knapp über hundert Schwellen wurden dabei ersetzt und die Gleiskreuzung erhielt ein neues Herzstück. Die abschließenden Schritte zur Wiedereröffnung des Überwegs sind bereits in den kommenden Tagen geplant. Dabei wird nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Begehbarkeit des Überwegs wiederhergestellt, um eine sichere und komfortable Nutzung für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Neuzugang im Sächsischen Eisenbahnmuseum: Historische Lok kehrt zurück nach Chemnitz

Das Sächsische Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf e.V. konnte am 25. Januar 2024 eine weitere historische Lokomotive in seine Sammlung aufnehmen. Mit der Ankunft der 98 7056, auch bekannt als 1431 Hegel, kehrt ein faszinierendes Kapitel sächsischer Eisenbahngeschichte zurück nach Chemnitz.

Die im Jahr 1886 von der Sächsischen Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann AG in Chemnitz gefertigte Lokomotive war ursprünglich im Dienst der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn tätig und präsentiert sich heute noch in den authentischen Farben dieser Ära. Nach ihrer Zeit im Dienst der Deutschen Reichsbahn wurde die Lok im Jahr 1967 außer Betrieb genommen.

Die darauffolgenden Jahre verbrachte die Lokomotive als Exponat in der Dauerausstellung des Verkehrsmuseums Dresden, ehe sie schließlich im Museumsdepot im ehemaligen BW Dresden-Altstadt untergebracht wurde. Mit ihrer Überführung in das Sächsische Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf kehrt dieses geschichtsträchtige Fahrzeug nun in seine Heimatstadt zurück.

Ab der kommenden Saison wird die Lokomotive wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein und den Besuchern einen Einblick in die Welt der sächsischen Eisenbahngeschichte bieten.

Erste Schritte auf dem Weg zur Hauptuntersuchung

Nachdem im November 2023 die Fristen unserer Dampflok 50 3648 ausliefen, konnten in den vergangenen Monaten bereits einige vorbereitende Arbeiten zur Hauptuntersuchung begonnen werden.

Nach dem vorläufigen Einsatzende begannen zunächst die Arbeiten im Führerhaus. Armaturen und Anbauteile konnten bereits abgebaut und für eine spätere Aufarbeitung eingelagert werden.

Weiter gingen die Arbeiten am Kessel, der im Zuge der bei bevorstehender Aufarbeitung getauscht werden soll. Hierfür wurden am Bestandskessel viele Anbauteile, wie Rohrleitungen, Anstellventile demontiert. Dabei wurde auch die Konservierung der Luft- und Speisepumpe der Maschine vorgenommen. Im Kesselinneren startete die Demontage der Überhitzerelemente. Diese, mehrfach gebogenen, Rohrleitungen befinden sich in den Rauchrohren der Lokomotive und überhitzen den im Betrieb den gesättigten Dampf aus dem Kessel auf bis zu 400 Grad. Hierdurch verbessert sich bei den sogenannten Heißdampflokomotiven der Wirkungsgrad deutlich.

Unterstützen Sie uns dabei, die historische Dampflokomotive 50 3648-8 wieder auf die Schienen zu bringen!