Der Verein Sächsische Eisenbahnmuseum e. V. hat mit der seit kurzem wieder betriebsfähigen Diesellokomotive 345 137-4 (Baureihe V 60) eine weitere Kultlokomotive aus Reichbahnzeiten in seinen Bestand aufgenommen. Die Geschichte dieser dieselhydraulischen Diesellok begann 1981. Nach der Produktion beim Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ (kurz: LEW) in Hennigsdorf, erfolgte die Indienststellung beim Bw Magdeburg. Ursprünglich für den mittelschweren Rangerdienst konzipiert, fand sie ihr Haupteinsatzgebiet in den Rangierbahnhöfen von Sachsen-Anhalt sowie auch im Bauzugdienst.
Nach der Wiedervereinigung verkehrte die Lok bei DB Cargo bis zu ihrer Ausmusterung im Bw Halle G im Jahr 2003. Danach übernahmen verschiedene private Eisenbahnverkehrsunternehmen – zuletzt SKL Umschlagservice Magdeburg GmbH – diese Lokomotive, bis sie schließlich Anfang 2023 ihren Weg in die Sammlung des Vereins fand. Im Bahnbetriebswerk Glauchau wurde anschließend eine umfassende Hauptuntersuchung gemäß EBO §32 durchgeführt. Dabei wurden die Luftbehälter geprüft, teilweise sogar ausgetauscht. Die Radsätze wurden einer Ultraschallprüfung unterzogen und erhielten eine Reprofilierung. Die Zug- und Stoßeinrichtung wurde überprüft und der Motor durchlief eine vollständige Überholung.
Abschließend erhielt die Lokomotive eine neue Lackierung im typischen orange, die ihr äußeres Erscheinungsbild wieder in voller Pracht erstrahlen lässt. Diese Restaurationsarbeiten tragen nicht nur dazu bei, die historische Bedeutung der Lokomotive zu bewahren, sondern stellen auch sicher, dass sie für kommende Generationen in bestmöglichem Zustand erhalten bleibt. Die 345 137-4 ist nun bereit, nicht nur für kommerzielle Einsätze, sondern steht auch für den Museumsbetrieb zur Verfügung.
Am Schauplatz Eisenbahn in Chemnitz-Hilbersdorf ist derweil auch noch eine weitere Lok der Baureihe V 60 beheimatet. Die V60 1120 entstammt jedoch einer wesentlich früheren Bauserie und wurde noch beim Lokomotivbau „Karl-Marx“ in Berlin-Babelsberg gebaut.