Am 29. Oktober 2023 hatte unsere Dampflokomotive 50 3648 ihren letzten Betriebstag. Mittlerweile sind mehr als zwei Jahre vergangen, in denen umfangreiche Arbeiten an der Lokomotive durchgeführt wurden.
Nach der Abstellung begann zunächst das Abrüsten der Lok: beim Tender wurde die restliche Kohle herausgeholt und das restliche Wasser abgelassen. An der Lokomotive selbst wurden sämtliche Pumpen und Leitungen entwässert und konserviert. Anschließend erfolgte eine umfassende Befundung von Lok und Tender.
Kurz darauf begannen unsere ehrenamtlichen Mitglieder mit der Demontage der Lokomotive. Zahlreiche Anbauteile wurden entfernt – darunter Pumpen, Sanddom, Kesselverkleidung, Windleitbleche, Schornstein, Führerhaus sowie unzählige Rohr- und Ölleitungen. Auch im Kessel wurden viele Bauteile ausgebaut: Alle Überhitzerelemente wurden ausgebaut und von Kondenswasser befreit. Besonders arbeitsintensiv war der Ausbau sämtlicher Heiz- und Rauchrohre. In der Rauchkammer wurden Blaskopf, Einströmrohre, Dampfsammelkasten sowie der Mischvorwärmer ausgebaut und eingelagert.


Zu Beginn diesen Jahres konnte schließlich der Kessel vom Fahrwerk abgehoben und auf eine, eigens angefertigte, Drehvorrichtung gesetzt werden. Im März begannen dann die eigentlichen Arbeiten am Dampfkessel. Die Rauchkammer wurde komplett erneuert, ebenso beide Rohrwände. Auch die Feuerbüchsdecke und sämtliche Deckenstehbolzen wurden ersetzt. Darüber hinaus mussten über zwei Drittel aller Stehbolzen erneuert werden – eine echte Fleißarbeit.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei der VKK Standardkessel Köthen GmbH für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken.
Parallel dazu wurde das Fahrwerk weiter zerlegt. Dabei stellte sich heraus, dass der Aschekasten am Ende seiner Lebensdauer war. In einer spezialisierten Stahlbaufirma konnte ein neuer Aschekasten angefertigt werden, der inzwischen einbaufertig ist.

In den vergangenen Wochen wurden zudem Restarbeiten am Kessel durchgeführt. So begann der Austausch der Waschlukenfutter, der in den kommenden Wochen fortgesetzt wird. Außerdem wurde der Dichtring an der Rauchkammer montiert, an dem später die Rauchkammertür anliegt. Zahlreiche Bohrungen, unter anderem für den Schornstein und den Rauchkammerträger, wurden bereits eingebracht.
Bei einer weiteren Begutachtung stellte sich heraus, dass der Blaskopf, in dem die Ausströmrohre der Zylinder münden, stark verschlissen ist. Hier ist eine Neuanfertigung notwendig.
Unser Dank gilt allen Spenderinnen und Spendern, Unterstützern und Förderer. Ohne Ihre Hilfe wäre das Projekt nicht so weit fortgeschritten.
Auch wenn der Kessel als größte Baugruppe bereits auf einem guten Weg ist, bleibt noch viel zu tun.
Sorgen bereitet derzeit vor allem der Tender: Eine Wanddickenmessung ergab, dass der gesamte Tenderaufbau stark verschlissen ist. Nur ein kompletter Neuaufbau kommt hier in Frage. Entsprechende Gespräche mit Fachfirmen laufen bereits, jedoch stellt dieser Schritt eine erhebliche finanzielle Herausforderung dar.

Wir bitten daher weiterhin um Ihre Unterstützung – damit unsere 50 3648 bald wieder unter Dampf stehen kann.